discovery tour: transmontana - Mallorca




KURZBERICHT 2017

Tag 1: 

 

Die Tour startet in Pollenca im Norden der Insel. Eigentlich der Endpunkt des Trockenwanderweges, für uns aber aus organisatorischen Gründen der Startort.

 

Wir laufen gegen 06.30 Uhr los da wir mit dem Tomir gleich am Anfang einen richtigen Berg vor der Nase haben. Ohne Frühstück, dafür aber mit Stirnlampe geht es hinaus in den Morgen. 

 

Es ist noch frisch, ca. 9Grad dafür aber ein klarer Himmel. Nach kurzem flachem Geläuf beginnen wir auf schmalem trail unseren Extra Aufstieg zum Tomir, da dieser nicht zum GR221 gehört. Aber warum soll man einen schönen Berg auslassen wenn man schon mal vor Ort ist.

 

Der trail entwickelt sich immer steiler und urwüchsiger werdend nach oben, bis wir letztendlich keinen Pfad mehr erkennen können. Niedrige Dornenbüsche zerstechen die Waden und scharfkantige lose Steine malträtieren unser Schuhwerk. Nach einiger Zeit stehen wir auf ca. 900m auf einer Hochebene und sind in einer absolut faszinierenden aber auch wilden Bergwelt angekommen.

 

Wir folgen ein paar Steinmännchen weiter nach oben, und erleben wie sich binnen 20min. das Wetter ändert. Es wird neblig und windig zu gleich. Der Bergpfad hat sich vollends aufgelöst und wir stehen an einer ca 15m hohen senkrechten Kletterstelle - nicht unüberwindbar, aber da wir oben keine Markierungen sehen und wir den Berg nicht kennen, auch das Wetter nicht einschätzen können, steigen wir auf der wettergeschützten Seite zu einem weiter unten liegenden Pfad ab. Aber auch das ist abenteuerlich, kostet Zeit und hält uns unter Anspannung. Der Pfad entspricht der Schwierigkeit T1 - T2 und ist teilweise sehr ausgesetzt.

 

Wir erreichen den GR221 und später mit ca. 2Std. Verzögerung Son Amer - das erste Refugie. Eine leckere Brotzeit stärkt uns und wir machen uns weiter auf den steinigen, aber nun gut zu laufenden Weg. Wir passieren die kleinen Stauseen und geniessen die Berglandschaft. Allerdings kommen wir auch hier langsamer voran als gedacht. Unser Ziel ist Soller und bevor die kleine Stadt erreichen müssen wir noch über eine lange steinerne Treppe hinab in die Ebene absteigen. Nach knappen 12 Stunden erreichen wir unser Ziel - die erste Etappe ist geschafft.

 

In der Nacht zieht einer der heftigsten Stürme der letzten Jahre über die Insel und wir werden immer wieder wach von dem Wind und den Geräuschen die vom Meer zu uns dringen. Es wird kühler und wir haben bedenken ob wir unsere zweite Etappe fortsetzen können. Es bleibt eine unruhige Nacht.

Tag 2:

 

Am Morgen ist es immer noch windig, aber es verspricht ein guter Tag zu werden und tatsächlich ist der Sturm durch gezogen. Wir machen uns auf den Weg und haben erstmalig viel Küste zu sehen. Die mallorcinische See gibt einen schönen Horizont und bildet tolle Kontraste zum Himmel. Auch am heutigen Tag ist die Landschaft rauh und viel steiniger als von uns erwartet. 

 

Wir haben allerdings eine geringere Strecke bis nach Esporles vor uns und lange nicht so viele Höhenmeter. Dennoch sind wir mit zunehmender Dauer der Tour immer mehr platt - die Anstrengungen zeigen erste Spuren. Glücklicherweise ist es nicht so warm und so kommen wir mit unserem Wasservorrat von 1 liter pro Person gut aus. Wäre es wärmer, so würden wir weitaus mehr zu trinken benötigen. Sonnenschutz durch Bewuchs gibt es kaum, dafür aber doch ein paar kleinere Orte un auch Zisternen|Quellen zum Wasser auffüllen.

 

Unser leichtes Laufgepäck von knappen 7 Kilo beinhaltet Wasser, Snacks, Wechselsachen, Regenjacke, Windjacke, Windhose, Notfallschlafsack, GPS Gerät, Karte|Kompass, Erste Hilfe Set, Smartphone, Handschuhe, Mütze|Cap, Buff, Körperpflegeartikel, Handtuch und Stöcke.

 

Hotels haben wir an unseren Etappenorten jeweils mit Frühstück vorgebucht. Alles klappt Bestens und wir sind mit unseren Unterkünften rundum zufrieden.

 

Esporles erreichen wir nach 40km Laufstrecke gut im Zeitplan aber auch geschafft - zwei Tage Transmontana wir spüren das wir was gemacht haben.

Tag 3:

 

Obgleich unsere letzte Etappe mit guten 49km noch einmal richtig lang wird ist sie doch am einfachsten für uns zu laufen. Exakt in der Mitte der Etappe liegt der Moleta ein richtig toller Berg mit grandiosen Ausblicken von 1.000hm übers Meer. Der Südabstieg ist schwer und steinig. Man muss sich konzentrieren, aber man befindet sich dafür aber auch in schönster südländischer Berglandschaft. 

 

In Fontanelle füllen wir unsere Wasservorräte nach und haben nun einfachere und gut laufbare Wege bis nach Port Andratx vor uns. Das Gelände ist nur noch leicht hügelig bietet aber dennoch viel Abwechslung und eine Unmenge an optischen Eindrücken. Die Landschaft ist grandios!

 

Auch ist unser letzter Tag auf dem GR221 der wärmste und zugleich sonnigste. Die kleine Hafenstadt Port Andratx empfängt uns am frühen Abend. 

 

Drei Tage - 141km mit knappen 7.000hm - das ist unsere GR221 Tour. Sie bietet hohen Erlebniswert in mediterraner Berglandschaft. Dazu eine Vielzahl von historischen Bauten: Zisternen, Burgen, Kirchen, Hafenanlagen. Mallorca ist zauberhaft schön und fernab der touristischen Hochburgen still und natürlich.

 

Für eine erneute Tour im März 2018 auf dem GR221 werde ich im nächsten Jahr 2 Tage mehr einplanen und den Weg von Port Andratx aus starten - die langen Etappen etwas  kürzen, so dass je Tag ca 30km zu laufen sind. Dadurch kann überall das Frühstück genossen werden und unterwegs bleibt auch etwas mehr Zeit. Dennoch soll auch nächstes Jahr gelaufen werden und eine Teilnahme setzt gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Ein "Taschengeld" von 30€ - 50€ ist einzuplanen und kommt additiv zur Reisepauschale von ca. 475€ (inkl. 6 Übernachtungen, Frühstück, Transfers Mallorca) hinzu. Hin- und Rückflug kosten insgesamt ca. 100€ je nach Abflugort in Deutschland.